„Lonely at the top“: Wie Executive Sparring Partner und Principals im Consulting stärken kann
Die #BeraterBeraterin
„Lonely at the top“: Wie Executive Sparring Partner und Principals im Consulting stärken kann
27. November 2023
Wenn es einen Ort gibt, wo ständig gewertet und bewertet wird, dann im Consulting.
Wo „up or out“ gilt, sind Appraisals Standard. 16 Jahre meiner Karriere war ich selbst mit 360 Grad-Bewertungen konfrontiert.
Diese Momente waren stets von Hochspannung geprägt – nicht nur aufgrund der Auswirkungen auf meinen Jahresbonus, sondern auch wegen der Tragweite der Rückmeldungen.
Habe ich aus diesen „Moments of Truth“ gelernt? Zweifellos. Dochhätte mich externes Coaching über die Grenzen der sehr eigenen Echokammer des Consulting hinausführen und meine Entwicklung noch weiter vorantreiben können? Unbedingt.
Bewertungen innerhalb des Consultings spiegeln oft nur die Maßstäbe einer insularen Welt wider.
Sie sind maĂźgeschneidert fĂĽr die inneren Mechanismen einer Beratung, der Big Four oder des Executive Search. Aber reicht das, um den Herausforderungen auĂźerhalb dieses Mikrokosmos gerecht zu werden?
Die Antwort ist ein vorsichtiges „Jein“.
Genau deshalb entscheidet sich eine wachsende Zahl von Partnern und Principals dazu, mit externen Sparringspartnern zusammenzuarbeiten.
FĂĽr CEOs und Country-Manager kommt noch ein entscheidendes Element hinzu: die Einsamkeit an der Spitze. „It’s lonely at the top“ – ein Satz, der ihre innere Isolation inmitten von 70-Stunden-Arbeitswochen und den zusätzlichen Belastungen des Reisens, die auch nach der Pandemie präsent sind, treffend beschreibt.
„Lonely at the Top“ ist mehr als ein Wand-Tattoo bei Pinterest
„Lonely at the Top“ ist fĂĽr viele CEOs und Top-Manager mehr als ein Wand-Tattoo bei Pinterest. Es ist erlebte Realität.
In vertraulichen Gesprächen der vergangenen Monate haben mir viele ihre wahren Herausforderungen offenbart. In solchen Momenten wandelt sich der Fokus meiner Beratung. Dann geht es geht mehr vorrangig um strategische Narrative, Präsenz in Leitmedien oder das Positoning als Social CEO.
Vielmehr rücken tieferliegende Fragen in den Mittelpunkt. Es ist die Zukunft, die hinter der Fassade des unerschütterlichen Macherbildes steht, die sie beschäftigt:
Wie gestaltet sich der Weg weiter – für sie persönlich, abseits des Rampenlichts und der (vermeintlichen) Hyper-Resilienz?
Das Empfinden, in Wahrheit innerlich „zu schwimmen“, ist weit verbreitet. Eine aktuelle Untersuchung des Harvard Business Review belegt:
- Jeder zweite CEO fĂĽhlt sich einsam.
- 61% sind überzeugt: Einsamkeit beeinträchtigt meine Leistungsfähigkeit.
- Besonders deutlich wird dies bei Neulingen in der Rolle des CEO oder CXO. Hier sagen 70%: Mein „lonely at the top“-GefĂĽhl wirkt sich negativ auf meine Performance aus.
Wachstumstrigger: Executive Sparring als Erfolgsfaktor im Consulting und den Big Four
Schon immer hatten Leader erfahrene Berater an ihrer Seite. Churchill vertraute dem Rat seines Kabinettssekretärs Sir John Colville. Steve Jobs verließ sich auf die Einsichten seines Mentors Ed Catmull, Mitbegründer von Pixar und einer der kreativen Kräfte hinter Apples Aufstieg.
Wer sich einen senioren Sparringspartner zur Seite stellt, den triggert Wachstum. Er hat verinnerlicht: Selbstreflexion ist nicht nur ein Schlüssel zu effektiver Führung, sondern trägt zu langfristigem Erfolg und persönlicher Erfüllung bei. Ohne Selbstreflexion bleiben blinde Flecken. Unentdeckt schränken sie das eigene Potenzial ein.
Entscheiden sich Top-Player aus dem Consulting oder den Big Four fĂĽr Executive Sparring, erwarten sie:
⏩ ein 100% neutrales Gegenüber, das frei ist von Innenpolitik.
⏩ einen unabhängigen Spiegel für die persönliche SWOT-Analyse. Die Objektivität dafür fehlt Golf- oder Skitouren-Freunde, Partnerkollegen oder die Lebensgefährtin etc..
⏩ Ehrlichkeit, die zuweilen weh tut, aber heilsamer ist als schaumgebremste Schleimerei.
⏩ einen exzellent vorbereiteten Challenger, dessen Fragen „spot on“ sind.
Sowie mit am wichtigsten:
⏩ „Mehr Rendite fĂĽr weniger Zeit„.
Wenn Consultants eines fehlt, dann ist es Zeit. Daher wollen sie noch schneller als die Top-Manager anderer Branchen verstehen, was Sache ist, und Lösungen finden.
Schlüssel zu souveräner Entscheidungsfindung und schneller Problemlösung
Im Consulting ist die Fähigkeit, schnell Lösungen zu erarbeiten, zentral. Hier ist die Devise stets „all in“ – Halbheiten gibt es nicht. Getroffene Entscheidungen sind oft komplex und haben weitreichende Folgen für die Klienten.
In diesem Druckkessel hilft Executive Sparring, die analytische und kreative Problemlösungsfähigkeit für den eigenen „Case“ weiter zu entwickeln und zu schärfen.
Ähnlich wie im „Corporate Wargaming“ werden die verschiedenster Szenarien durchgespielt und bewertet. So lassen sich potenzielle Auswirkungen für die eigene Person und das eigene Leben präzise einschätzen.
Bei unseren #MBS-Klienten sprechen wir von „Alphaschach“.
So beschreiben wir die Intensität und strategische Tiefe der Reflexionsprozesse. Dieses Sparring in einem geschützten Rahmen befähigt Berater und Wirtschaftsprüfer, über den Tellerrand hinauszublicken und innovative Lösungswege zu beschreiten.
Sie kommen in die Klarheit für sich selbst – trotz aller Dynamiken im Außen.
Ist die Angst vor Verletzlichkeit á la René Brown der Grund für die Zurückhaltung?
Haben Sie die Netflix-Dokumentation „Brené Brown: The Call to Courage” gesehen?
Wenn nicht: Sie ist ein Blick wert.
Brené Brown ist eine renommierte Sozialforscherin, die sich auf das Thema Verletzlichkeit spezialisiert hat. In ihren TED-Talks und Büchern beleuchtet sie, wie wichtig der Umgang mit den eigenen Ängsten ist.
Ihre Kernbotschaft lautet: „Wir können Mut wählen oder Bequemlichkeit. Beides gleichzeitig geht nicht. Verletzlichkeit bedeutet nicht Gewinnen oder Verlieren. Es bedeutet den Mut zu haben, sich zu zeigen und gesehen zu werden, auch wenn wir keine Kontrolle ĂĽber das Ergebnis haben“.
Demnach ist Verletzlichkeit der Ursprung von Innovation, Kreativität und Veränderung.
Warum zeigen sich dann nicht mehr Top-Berater oder WirtschaftsprĂĽfer offen vulnerabel?
Viele in der Top-Liga, gehören zur Alpha-Kategorie – eine Voraussetzung, um das „up-or-out“ zu meistern. Ihre größte Befürchtung ist oft der Kontrollverlust, genau das, was Brené Brown mit Verletzlichkeit beschreibt. Doch ohne diese Bereitschaft zur Verletzlichkeit bleibt persönliches Wachstum auf der Strecke.
Executive Sparring oder Coaching unterstützt, diesen Sprung ins kalte Wasser zu wagen – manchmal reicht auch nur ein sanfter Stupser von diesem 10-Meter-Brett.
EQ-Boost á la Tony Robbins: Coaching als Turbo für Emotionale Intelligenz
Manche mögen emotionale Intelligenz (EQ) noch immer als zu abstrakt oder als Modeerscheinung abtun.
Doch zahlreiche Studien belegen: EQ ist ein SchlĂĽsselfaktor fĂĽr effizientere und effektivere Leadership. Sie ist fĂĽr bis zu 60% der Performance von Top Managern bis hoch zum CEO verantwortlich.
Wer trockene Studien nicht auch noch für die eigene Weiterentwicklung lesen will, sollte sich vielleicht Tony Robbins zuwenden. Er behauptet zwar „I’m not your guru“ in der gleichnamigen Netflix-Doku.
Aber fĂĽr Zehntausende, die zu seinen Veranstaltungen wie „Unleash the Power Within“ und „Date With Destiny“, pilgern, ist er genau das – ein Guru.
Klassischen Strategie- oder Big Four-Beratern in DACH wird Tony Robbins „over the top“ erscheinen. Aber VIPs wie Ophrah Winfrey, Bill Clinton, Serena Williams und Marc Benioff, der CEO von Salesforce, schwören auf ihn als Coach. Auch und besonders wegen seiner Ansichten zum EQ, den er als Erfolgsturbo sieht.
Robbins legt den Fokus auf Themen wie Selbstvertrauen und Selbstregulation. Das Bewusstsein für die eigenen Emotionen und die Fähigkeit, diese zu steuern, sei entscheidend für effektive Entscheidungsfindung und Führung. Er fördert das Verständnis für innere Glaubenssätze und Muster, um sie positiv zu beeinflussen.
Empathie ist fĂĽr ihn der zentrale Aspekt des EQ.
One is the Loneliest Number – Warum Executive Sparring besonders Female Leaders im Consulting hilft
Female Leader im Consulting sehen sich zahlreichen systemischen Herausforderungen konfrontiert. Ein signifikantes Phänomen ist das sogenannte „Impostor-Syndrom“ – das Gefühl, trotz nachweislicher Erfolge nicht gut genug zu sein. Selbst prominente Persönlichkeiten wie Michelle Obama oder Natalie Portman litten, laut Harvard Business Manager, unter diesem „Hochstaplersyndrom“.
Eine KPMG-Studie belegt: Alarmierende 75% aller weiblichen Führungskräfte sind von Selbstzweifeln betroffen. Dies kann ihre Fähigkeit, ihr volles Führungspotenzial auszuschöpfen, erheblich beeinträchtigen. Warum also dieser Schere im Kopf nicht entschlossen in den Hintern treten?
Von der Fach-Expertin zur Führungspersönlichkeit: Coaching als Transformationswerkzeug für Frauen
Die Transformation von der Fach-Expertin zur Führungspersönlichkeit mit echtem „Impact“ ist ein komplexer Prozess. Er geht weit über die Überwindung von Selbstzweifeln hinaus. Es bedeutet auch, die eigene Stimme zu entdecken und Sichtbarkeit einzusetzen, um aktiv Einfluss zu nehmen und Veränderungen zu initiieren.
(Wie wir Sie dabei unterstützen können: Finden Sie hier: https://mathony-brand-strategists.com/brand-strategy-advisory/female-empowerment/)
Coaching unterstützt female leaders darin, ihre Perspektiven schneller zu erkennen und mit mehr Nachdruck zu vertreten. Dies ist insbesondere in einer von traditionellen, männlich geprägten Führungsstilen dominierten Branche wichtig.
Indem weibliche Führungskräfte ihren eigenen Führungsstil entwickeln und verfeinern, leiten sie nicht nur ihre Teams effektiver, sondern etablieren sich auch als starke Vorbilder für andere Frauen. Ihr Beispiel zeigt: Bestehende Muster lassen sich durchbrechen und neue Wege an der Spitze im Consulting beschreiten.
Fazit: Der bewusste Weg nach Vorne und heraus aus der ‚Lonelyness‘
In der Polykrise ist ein Sparringspartner auf Augenhöhe für CEOs und Führungskräfte kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Coaching ermöglicht nicht nur persönliche Entwicklung, sondern auch eine effektivere Unternehmensführung.
Einen Executive Sparringspartner zu haben, steht daher nicht für Schwäche, sondern ist ein strategisches Investment in persönliche und berufliche Exzellenz.
Es ist ein zentraler Baustein fĂĽr nachhaltigen Erfolg und Resilienz.
Wer fertige Playbooks erwartet á la „CEO in der Pandemie; in Krieg 1; in Krieg 2; in Transformation 1 & Disruption 2″, tut sich keinen Gefallen. Denn erstens gibt es solche Playbooks nicht in der hochkomplexen Welt. Und helfen die zweitens deshalb nicht weiter. Denn jede Krise ist so individuell wie der Macher, der sie lösen muss. Und das weiĂź ein erfahrender Coach!
Warum sich also einen Karrierenachteil einhandeln, wenn Top-CEOs in der Industrie schon lange auf ihre Consiglieres setzen?
Und Sie?
Lassen Sie uns sprechen, wenn Sie konkret etwas gegen das GefĂĽhl „It’s lonely at the top“ tun möchten!
Mehr zu unserem Executive Sparring finden Sie hier:
Executive Sparring.
Autorin: Susanne Mathony
Die Positionierung von Marken und Menschen sind meine Leidenschaft. Seit mehr als zwei Jahrzehnten lebe ich mit CEO-Positionierung, strategischer Marketing- und Kommunikationsberatung, PR und Business Storytelling meine Berufung aus.
Hinzugekommen ist 2014 die Social Media-Beratung. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem #SocialCEO sowie dem Personal Branding und -Positioning von Vorständen und Teams auf LinkedIn.Meine Heimat ist Professional Services. Auf GSA- und EMEA-Ebene arbeitete ich u.a. für AlixPartners, Andersen Consulting (heute Accenture), Strategy& sowie Russell Reynolds Associates.
Als Politologin und ausgebildete Journalistin startete ich meine Karriere in einem Think Tank in Washington D.C..