Sieben Tipps: So bringen Sie Ihre Personenmarke erfolgreich über den Sommer

Die #BeraterBeraterin

Sieben Tipps: So bringen Sie Ihre Personenmarke erfolgreich über den Sommer

29. Juni 2022

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Da stellt sich die Frage: Was mache ich währenddessen mit meiner Personenmarke? Tägliche Fotos vom Strand oder einfach mal Urlaub machen und Nichtstun samt Digital Detox?
Oder besser den Fortschritt der eigenen Reputation ehrlich analysieren?
In meiner #BeraterBeraterin-Kolumne auf Consulting.de gebe ich sieben Tipps, wie Sie Ihr Personal Branding erfolgreich durch den Sommer bringen.

Letzten Sommer gelang VW-Chef Herbert Diess ein PR-Stunt. Er sendete seine Video-Urlaubsbotschaft während er im Neoprenanzug mit einem Hydrofoil über das Wasser vor den Werkstoren schwebte.
Im Sommer 2020 war er mit seinem Italien-Urlaubtrip mit ID.3 und Tochter viral gegangen.

Welches technisches Gadget es diesen Sommer wird? Unklar!

Klar jedoch: Spätestens Anfang Juli fragen sich Top-Entscheider und Menschen mit Sichtbarkeitsambitionen:

Was mache ich mit meiner Positionierung?

Parke ich meine Personenmarke neben meiner Winterkleidung im Keller und hole sie erst Mitte September wieder heraus? Geht das überhaupt? Oder schade ich so meiner Reputation, verliere Reichweite und fange anschließend wieder bei Null an?

Hier die sieben ultimativen Tipps für Ihre Personenmarke. 

Tipp 1: Tun Sie einfach mal nichts – denn Sie haben es sich verdient! 

An niemandem sind die letzten 2,5 Pandemiejahre spurlos vorbeigegangen. Der Ukrainekrieg, Sorgen um die Inflation und explodierende Gaspreise tun ihr Übriges: Das Gros der Menschen ist müde. BANI – die Beschreibung unserer Welt als ‚brittle – anxious – non-linear und incomprehensible‘ – hat VUCA abgelöst.

Insofern verstehe ich jeden, der sagt: Bitte KEINE Studie, KEINE PR, KEINE LinkedIn-Posts in den nächsten Wochen! Stattdessen: Familien- und Ferienzeit, gute Bücher oder Aufarbeiten von Liegengebliebenem. Neben der Weihnachts-/Neujahrspause eignen sich die Monate Juli/August perfekt für eine solche „silent period“. 

Nur eine kleine Bitte hätte ich: Machen Sie auf LinkedIn keine emotionale Abschiedsshow aus Ihrem Digital Detox. Sollten Sie es am Strand nicht aushalten und doch den ein oder anderen Post absetzen, wirkt es inkonsistent bis unglaubwürdig.

Tipp 2: Seien Sie jetzt aktiv – denn es ist Saure-Gurken-Zeit!

Vielleicht zucken Sie nun und fragen „Was nun: Sendepause oder nicht“!?
Mit dem exakten Gegenteil von Tipp 1 können Sie sehr erfolgreich mit Ihrem Personal Branding sein. Schweigen zahlt auf das Sammeln innerer Kräfte ein – gezieltes Gas-Geben auf Ihre Personenmarken-Präsenz.

Warum? Sie nutzen den Umstand, dass viele den Sommer noch immer als „Saure-Gurken-Zeit“ interpretieren. Was die Engländer als „season of the very smallest potatoes“ bezeichnen, mag bei seiner Entstehung im 18. Jahrhundert korrekt gewesen sein.
Für das Always-On des 21. Jahrhunderts stimmt es nicht mehr.

Zumindest in DACH, wo die Menschen nicht geschlossen in die Sommerferien reisen wie in den Mittelmeerländern, bieten sich tolle Chancen zur gezielten Sichtbarkeit. Zwar rate ich nicht für Mitte Juli zum wichtigsten Studienlaunch des Jahres. Aber alle anderen Positionierungskanäle stehen Ihnen offen. 

Treffen Sie sich mit Journalisten zum Frühstück oder Lunch. Schreiben Sie Blogartikel zu den Key Learnings des ersten Halbjahres. Posten Sie regelmäßig oder produzieren Stories für September und Oktober vor. Denken Sie an Selfies oder Ihr jährliches Fotoshooting: Das Licht ist perfekt, und Sie sehen vermutlich etwas entspannter aus als im verregneten November.

Tipp 3: Machen Sie Reputationsinventur: Sind Sie schon da, wo Sie Weihnachten 2022 sein möchten? 

Marketing without data is like driving with your eyes closed.” Dieses Zitat von Dan Zarrella steht auf vielen Präsentationen zu Marketing-Audits, die wir als #MBS für unsere Klienten durchführen. 

Nur wer regelmäßig seine Positionierungsziele analysiert, seine Ressourcen checkt und die Umsetzung auf den Prüfstand stellt, bleibt erfolgreich. 

Nutzen Sie Juli/August daher für Ihre Reputationsinventur – egal ob für sich alleine oder mit Ihrer Agentur, Ihrem Social Media-Team, Ihrem PR-Berater. Ziel ist es nie, sich auf die Schulter zu klopfen und „same same“ für die zweite Jahreshälfte zu verabreden. 

Stattdessen geht es um ehrliche Bestandsaufnahme:  
Hat meine Positionierungsarbeit meine zuvor definierten KPIs – etwa Reichweite, Engagement, Return on Investment, oder Klienten-Bindung/gewinnung sowie Loyalität – erreicht?

Hier noch ein paar Fragen, die Sie sich stellen können: 

Wer besucht Ihre Website, Ihren Blog? Was lesen Ihre Klienten? Wie lange?  
Woher kommen sie? Wie können Sie Ihren added value weiter verbessern? Wie hoch ist der Traffic, den Sie über Social Media generieren? Wie können Sie Follower effizienter in Leads umwandeln? Konvertieren Ihre Leads in Umsatz? Pflegt/bindet Ihr Content bestehende Klienten?

Kurzum: 
Wer Daten als GPS seiner Positionierung nutzt, wird mit seiner starken Personenmarke immer vorne sein!

Tipp 4: Prüfen Sie: Ist Ihre Positionierung schon so messerscharf, wie diese sein sollte? 

Ihre ehrliche Reputationsinventur wird es Ihnen verraten: Sie sind schon so positioniert, dass sie bereits eine echte Brand sind – oder eben noch nicht.  

Fragen Sie doch Freunde beim BBQ:  
Wenn Du mich als Marke beschreiben müsstest, wofür stünde ich?“  
Ggf. erleben Sie Erstaunliches. Entweder, dass Ihre Freunde spot-on sind. Oder sie fünf verschiedene Versionen Ihrer Selbst zurückgespiegelt bekommen.

Spätestens dann heißt es, sich erneut zu fragen: 

  • Ist ausreichend klar, für welche konkreten Themen/Botschaften ich stehe? 
  • Sind dies immer noch die Richtigen – entweder für mich und/oder mein Unternehmen? 
  • Verfolge ich meine Ziele ausreichend strategisch? 
  • Erreiche ich die wichtigsten Zielgruppen inklusiver Multiplikatoren? 
  • Habe ich meine – authentische – Markentonalität gefunden oder neige noch zu generischem Business-Jargon? 

Tipp 5: Schauen Sie sich Erfolgsrezepte von Influencern ab 

Wenn Sie denken „Was habe ich mit Influencern auf INSTA gemeinsam?“ oder „LinkedIn-Top-Voice werde ich sowie nicht!“, entgegne ich:  

Sich die Positionierungsstrategien und -Taktiken anderer anzusehen (nicht zu kopieren!), hat noch niemandem geschadet! 

So fokussieren sich alle Erfolgreichen konsequent auf drei bis vier Kernthemen, sind kontinuierlich sichtbar, vertreten eine eigene Haltung und bauen auf die Macht starker Bilder. Sie besetzen – oder setzen – Trends rechtzeitig und schwimmen keiner Welle hinterher. 

Die Erfolgsformel für Personal Branding auf LinkedIn
Mehr zur Erfolgsformel für Personal Branding finden Sie hier:
https://mathony-brand-strategists.com/erfolgsformel-corporate-influencer/

Also:
Surfen Sie im Sommer ein wenig durch die Leitmedien und LinkedIn, schauen sich die Leuchttürme auch außerhalb Ihrer Branche an und nehmen sich das für den Herbst mit, was zu Ihnen passt.

Tipp 6: Testen Sie Storytelling für sich: Narrative mit persönlichem Twist machen Sie nahbar 

Storytelling ist vermutlich die älteste ‚Soft Skill‘ der Menschheit. Wie in meiner Kolumne „Modernes Storytelling: Was Berater von Cowboys lernen können“ beschrieben: Gegen die massive Reizüberflutung und immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen hilft Storytelling, gehört und verstanden zu werden. Wer auf Emotionen in spannenden Narrativen statt auf staubtrockene Fakten setzt, differenziert sich. Starke Geschichten mit dem gewissen persönlichen Twist machen komplexe Botschaften erlebbar. 

Waren Sie hier bislang noch etwas zurückhaltend? Ehrlicherweise war ich es auch – zumindest was den strategischen Einsatz für Top-Führungskräfte anbelangt. Daher habe ich gerade eine zehnwöchige, intensive Masterclass absolviert. 

Storytelling am Beispiel von NIO, dem chinesischen E-Autobauer, erklärt
Storytelling am Beispiel von NIO finden Sie hier:
https://mathony-brand-strategists.com/starker-content/

Nun kann ich das Potential noch besser abschätzen.

Mein Fazit? Probieren Sie es aus! Gerade die Sommerwochen bieten sich für entsprechende Piloten an.

Flechten Sie entsprechende Elemente in Ihre Pressearbeit. Trauen Sie sich zu zwei, drei Storytelling-Posts pro Monat. Sie werden sehen: Es schadet Ihrer professionellen Positionierung nicht. Im Gegenteil. Und Ihrer Reichweite tun sie auch etwas Gutes!

Tipp 7: Seien Sie mutig und treffen final eine Entscheidung: Ja oder nein zu Ihrer eigenen Marke!

Mit dem Abstand der Bergtour, des Segelbootes oder Ihres Balkons finden Sie vielleicht die notwendige Zeit, die Ihnen sonst fehlt. Gehen Sie in sich und fragen sich: 

Will ich eigentlich wirklich meine nachhaltige Positionierung?“ 

Falls Sie Personal Branding für einen überschätzten Hype der Twenty-Somethings oder verzweifelten Solo-Preneuere halten, wäre mein Rat:  
Wenn Sie nicht gerade CEO oder Vorstand sind, steht Ihnen dieses Opt-out natürlich vollkommen frei. Aber eines würde ich Ihnen nach mehr als zwei Jahrzehnten der Positionierung von Menschen als Marken mitgeben wollen:  

Ein „bisserl Marke“ gibt es ehrlicherweise nicht. Ein „bisserl Positioning“ zwischen langen Phasen des Schweigens auch nicht – so wie man auch nicht ein bisschen schwanger sein kann. 

Machen Sie den Sommer zu Ihrem Sommer und das Ja oder nein zu Ihrer eigenen Marke!

Fazit: Live your life’s full potential!

Was auch immer Sie in den nächsten zwei Monaten tun:

Genießen Sie es und „Live your life’s full potential!“ Davon profitieren Sie nicht nur als Mensch, sondern dies wirkt sich auch auf Ihre Positionierung aus. 


Autorin: Susanne Mathony

Susanne Mathony
Susanne Mathony

Die Positionierung von Marken und Menschen sind meine Leidenschaft. Seit mehr als zwei Jahrzehnten lebe ich mit CEO-Positionierung, strategischer Marketing- und Kommunikationsberatung, PR und Business Storytelling meine Berufung aus.
Hinzugekommen ist 2014 die Social Media-Beratung. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem #SocialCEO sowie dem Personal Branding und -Positioning von Vorständen und Teams auf LinkedIn.Meine Heimat ist Professional Services. Auf GSA- und EMEA-Ebene arbeitete ich u.a. für AlixPartners, Andersen Consulting (heute Accenture), Strategy& sowie Russell Reynolds Associates.
Als Politologin und ausgebildete Journalistin startete ich meine Karriere in einem Think Tank in Washington D.C..


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